Soul Mates, Band 1: Flüstern des Lichts (German Edition) by Bianca Iosivoni

Soul Mates, Band 1: Flüstern des Lichts (German Edition) by Bianca Iosivoni

Autor:Bianca Iosivoni [Iosivoni, Bianca]
Format: epub
veröffentlicht: 2017-08-23T16:00:00+00:00


Kapitel 15

Sonnenstrahlen brachen sich in den bunten Mosaikfenstern, durch die rotes, blaues und grünes Licht auf den Boden fiel. Dort, wo früher Kirchenbänke gestanden hatten, lagen jetzt Trainingsmatten, die fast den ganzen Hauptraum der Kathedrale füllten.

Aus dem Augenwinkel nahm ich eine blitzschnelle Bewegung wahr und wich aus. Zu spät. Miles erwischte mich an der rechten Seite. Ich strauchelte und schnappte nach Luft, während sich der Schmerz pulsierend von der Stelle an meinen Rippen ausbreitete.

»Alles in Ordnung?«, fragte er und ließ die zu Fäusten geballten Hände sinken.

»Ich bin okay.« Probehalber dehnte ich mich etwas und stellte erleichtert fest, dass das Pochen in meinen Rippen bereits nachließ. Schneller zu heilen als normale Menschen, hatte eindeutig seine Vorteile.

»Sicher?« Stirnrunzelnd musterte er mich von oben bis unten. Von der Anstrengung war ihm als Krieger kaum etwas anzusehen. Ich dagegen wischte mir mit dem Unterarm über die Stirn und versuchte, meine Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen. »Du trainierst seit Tagen ohne Pause und wenn du doch mal eine einlegst, dann nur, um mit Jeff Illusionen zu üben. Es ist okay, einen Gang runterzuschalten, Rayne.«

Noch während er sprach, schüttelte ich den Kopf, denn ich wollte keinen Gang runterschalten. Ich wollte mich ablenken, musste mich abreagieren und irgendetwas tun, um meine Gedanken und Gefühle unter Verschluss zu halten. Und wenn das Trainingsstunden bis spät in die Nacht im neuen Hauptquartier der Lichtseelen bedeutete, nahm ich das gerne in Kauf. Genauso wie die blauen Flecken und schmerzenden Muskeln – oder den langen Fahrweg.

Die Kathedrale befand sich weit außerhalb von Chicago, umringt von einer Handvoll verlassener Häuser. Niemand würde diesem Ort seine Aufmerksamkeit schenken. Zur Sicherheit hatte Jeff ihn auch noch mit der Illusion eines bewohnten, aber heruntergekommenen Farmhauses getarnt. Nach dem Angriff der Dunkelseelen war die Hütte im Wald einfach nicht mehr sicher gewesen und das Fabrikgelände außerhalb von Chicago schien nur ein Zwischenstopp gewesen zu sein. Ein Ort, den die Lichtseelen nur in Notfällen aufsuchten und für solche bereithielten.

Ich ließ meinen Blick durch den Innenraum wandern. Entlang der Wände befanden sich Tische und Bänke, auf denen wir unsere Sportsachen abgelegt hatten. Am anderen Ende der Kirche, wo der Altar sein sollte, lag ein Sammelsurium an Waffen ausgebreitet. Klingen, so scharf, dass sie unmöglich nur fürs Training gedacht sein konnten.

Geduldig hatte Jeff mir in den letzten Tagen erklärt, wie ich mich noch besser an meine Umgebung anpassen konnte, und wir hatten versucht, etwas Neues aus dem Nichts zu erschaffen. Bei den Flammen im Club war es mir leichter gefallen, da ich in Panik gewesen war. Doch diese Kraft bewusst zu steuern, verlangte mir deutlich mehr ab. Nach den ersten Trainingseinheiten hatte Miles ihn abgelöst und trainierte seither mit mir diverse Verteidigungstechniken, während Jeff uns zuschaute und seine Kommentare dazu abgab.

»Lass uns weitermachen«, sagte ich jetzt.

»Wie du willst.« Miles stellte sich mittig auf die Matte und winkte mich heran. »Denk an deine Beinarbeit«, erinnerte er mich und hob die Fäuste, bereit für den Übungsschlag.

Ich nahm die gleiche Haltung ein und verlagerte mein Gewicht, um ausweichen zu können, aber auch genug Spielraum für einen Gegenangriff zu haben.



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